Workshop zu einer Göttweiger Handschrift in der Universität Wien und im Kloster Göttweig
Der Workshop »Virtuelle Texte – handgeschriebene Bücher« findet vom 3. bis 5. Juni 2025 in der Universität Wien und im Kloster Göttweig statt. Die Teilnehmer*innen diskutieren und erarbeiten dabei das Verhältnis von Text und Kontext im Kodex und Fragen nach der virtuellen Textkonstitution. Dazu begeben sie sich nicht nur in einen theoretischen Austausch, sondern nehmen sich auch die Handschriften selbst vor.
Der Workshop thematisiert zunächst, ausgehend von einer Göttweiger Handschrift des 14. Jahrhunderts (Göttweig, Stiftsbibl., Cod. 426 (rot) / 195 (schwarz)), die doppelte Konstitution von Text durch materiale Praktiken und durch Momente der Virtualisierung. Hierbei wird es u.a. um die Kontextualisierung von Texten im Kodex, um die Frage nach einem supplementären und/oder kommentarhaften Verhältnis der Texte untereinander und nach ihrer skriptografischen Präsentation gehen. Durch die Autopsie weiterer Göttweiger Manuskripte in der Klosterbibliothek selbst soll zudem die Sammlung als Kontext diskutiert werden.
Der Workshop führt zwei deutlich kodexbasierte Forschungsprojekte zum Austausch zusammen: das Projekt »Materielle Narratologie: Rhythmus und Stimme in der Vorauer Handschrift 276« (Prof. Rabea Kohnen, Uni Wien) und das Projekt B04 »Virtuelle Texte. Die Konstitution von Text als Gegenstand literaturwissenschaftlichen Wissens«.